Hildegard-von-Bingen-Rezepte
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Lesezeit 4 min
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Ihre Klostermedizin brachte Hildegard von Bingen schon zu Lebzeiten große Anerkennung ein. Auf Basis ihres Wissens über Kräuter und ihre heilende Wirkung schrieb sie mehrere Abhandlungen. Zu finden sind darin sehr detaillierte Rezepte der Hildegard von Bingen, wie verschiedene Krankheiten zu behandeln sind. Auch für eine ausgewogene Ernährung setzte sich die Äbtissin ein. Ihre Schriften enthalten daher ebenso zahlreiche Hildegard-von-Bingen-Rezepte, die die Zubereitung von Speisen beschreiben, die die Universalgelehrte für gut befand. Grundlage der Rezepte waren meist Heilpflanzen und -kräuter, bei der Ernährung setzte die Hildegard von Bingen für Ihre Rezepte vor allem auf das Urgetreide Dinkel.
Diese Hildegard-Medizin ist uns auch heute noch ein Begriff. Die Anerkennung für ihr Leben und Wirken wurde ihr erst viele Jahrhunderte nach ihrem Tod zuteil, als die katholische Kirche sie 2012 heiligsprach. Viele Hildegard-von-Bingen-Rezepte sind uns bis in die Gegenwart erhalten geblieben, sodass die Kenntnisse der Kräuterkundigen bis heute zur Verfügung stehen. Um das Facettenreichtum zu verdeutlichen, stellen wir Ihnen hier zwei der Hildegard-von-Bingen-Rezepte exemplarisch vor.
Zubereitung:
Wermut und Eisenkraut zu gleichen Teilen in einem Topf mit Wein kochen
den gekochten Wein durch ein Tuch abseihen, mit etwas Zucker verfeinern und trinken
Dieses Rezept von Hildegard von Bingen stammt aus dem Mittelalter. Heute wissen wir, dass Wermut in großen Dosen schädlich wirkt. Verwenden Sie deswegen für das Rezept eine Mischung aus der Apotheke, die Eisenkraut und Wermut enthält. Für den Wein gegen Zahnfleischentzündungen sind vier Teelöffel auf 500 Milliliter Weißwein zu empfehlen.
Als erste Mahlzeit des Tages riet Hildegard von Bingen zu wärmendem Habermus.
Zutaten:
2 Tassen Wasser
1 Tasse Dinkelschrot oder -flocken
1 Apfel, klein geschnitten
etwas Galant und Bertram
2 Teelöffel Honig
Zimt
Zubereitung:
Ein wirklich köstliches Rezept der heiligen Äbtissin ist ihr Maronihonig. Überlieferungen des ersten Rezepts sind fast 1000 Jahre alt. Gegessen wird der Maronihonig vorzugsweise im Herbst, um das Immunsystem für den kalten Winter vorzubereiten. Hildegard von Bingen selbst hat den Honig empfohlen, wenn die Leber Heilung und Unterstützung braucht. Bedenken Sie bitte, Edelkastanien zu nutzen und keine Rosskastanien.
Zutaten:
Zubereitung
Honig langsam in einem Topf erwärmen. Wichtig: Temperatur muss unter 40° C betragen, sonst gehen wertvolle Inhaltsstoffe im Honig verloren und der Geschmack wird weniger intensiv.
Maronimehl per Sieb in den Honig unterrühren. Ganz langsam und vorsichtig, damit sich keine Klümpchen bilden.
Maronihonig in (sterile bzw. abgekochte) Gläser abfüllen und auskühlen lassen. Kalten Maronihonig verschließen.
Dunkel, kühl und trocken lagern. Meistens ist der Maronihonig in sterilen Gläsern bis zu 6 Monate haltbar.
Hildegard von Bingen hat eine Dinkelmehlsuppe empfohlen, um die Vitalität im Darm zu unterstützen. Haben Sie also eine Phase der Bauchschmerzen oder des Unwohlseins im Bauch, könnte Ihnen dieses Gericht helfen.
Zutaten:
Zubereitung
Hacken Sie die Zwiebel klein und schwitzen Sie diese in Butter an.
Gießen Sie Wasser auf.
Das Dinkelmehl in das kalte Wasser einrühren.
Würzen Sie nach Geschmack mit Salz, Muskatnuss, Petersilie, Galgant und Bertrampulver.
Lassen Sie die Suppe aufkochen, rühren Sie hin und wieder ordentlich durch.
Dieses Rezept wird für selbstgemachte Entgiftungskuren verwendet. Hildegard von Bingen hat in ihren Werken die Detox-Eigenschaften von Bärwurz-Birnhonig („Hildegard Gold”) beschrieben. Im Originaltext schreibt Hildegard, dass dieses Mittel bei Migräne für Linderung sorgen soll.
Zutaten:
1 kg frische Birnen (Umso frischer, desto besser)
6 - 8 EL Honig
Bis zu 80 g Bärwurz-Birnhonig Mischpulver
Zubereitung
Ingwershots und weitere Präparate auf Basis von Ingwer werden immer beliebter. Dabei wusste bereits Hildegard von Bingen vor knapp 1000 Jahren, wie zuträglich Ingwer unserer Gesundheit sein kann.
Zutaten:
Ggf. Muskatnuss, Galgant, gemahlene Nelken und Zimt
Zubereitung
Backofen auf 180° C vorheizen.
Schneiden Sie die Ingwer in feine Stifte oder mahlen Sie diese (wahlweise mit Mörser und Stößel oder Mixer).
Schlagen Sie Butter, Zucker, Vanillezucker, Ei und Milch schaumig.
Heben Sie die Ingwerstifte unter.
Mischen Sie Mehl und Backpulver miteinander und verrühren Sie es in die Teigmische.
Teig auf einer bemehlten Fläche ausrollen. Stechen Sie im Anschluss Ihre Keksformen aus.
Kekse für ca. 10 Minuten backen.
Die Mutterkrautsuppe hat Hildegard von Bingen für alle Damen entworfen. Sie soll nach der heiligen Äbtissin bei Damenbeschwerden wie Menstruationsschmerzen, Krämpfen oder Darmkoliken helfen.
Zutaten:
Zubereitung